Was sind wiederholte Fehlgeburten?
Wiederholte Fehlgeburten | Von wiederholten Fehlgeburten spricht man, wenn eine Frau zwei oder mehr Schwangerschaften in Folge verliert. Normalerweise tritt es im ersten Schwangerschaftstrimester auf, in seltenen Fällen kann es jedoch auch in fortgeschritteneren Stadien auftreten.
Wiederholte Fehlgeburten kommen selten vor, und die Rate, dass eine Frau zwei Fehlgeburten in Folge erleidet, liegt schätzungsweise bei weniger als 5 %. Auch wenn keine zugrunde liegende Ursache festgestellt werden kann, besteht für die werdende Mutter eine hohe Chance auf eine erfolgreiche Schwangerschaft, ohne dass eine besondere Behandlung erforderlich ist. Bei etwa 65 von 100 Frauen mit wiederholten unerklärlichen Fehlgeburten kommt es zu einer erfolgreichen nächsten Schwangerschaft.
Etwa die Hälfte aller Fehlgeburten ist auf Chromosomenanomalien zurückzuführen. Diese entstehen durch eine abnormale Anzahl von Chromosomen, die bei der Befruchtung des Embryos auftreten. Solche genetischen Probleme entstehen durch Zufall. Es gibt keine Krankheit, die dies verursacht. Allerdings steigt die Wahrscheinlichkeit dieses Problems mit dem Alter.
In einigen seltenen Fällen kann einer der Partner an einer genetischen Störung leiden, die mit Chromosomenerkrankungen einhergeht. Deshalb ist es wichtig, bei beiden Paaren mit wiederholten Fehlgeburten eine Chromosomenanalyse durchführen zu lassen.
Häufige Ursachen für wiederholte Fehlgeburten
Genetische Faktoren
Genetische Anomalien in der Ei- oder Samenzelle sind häufige Ursachen für wiederholte Fehlgeburten.
Genetische Anomalien können die normale Entwicklung des Embryos verhindern und natürlicherweise eine Fehlgeburt verursachen.
Anatomische Probleme
Anatomische Defekte wie angeborene Fehlbildungen der Gebärmutter oder solche, die sich im Laufe der Zeit beispielsweise aufgrund einer Fehlgeburt oder von Infektionen entwickeln können, sowie schwere intrauterine Verwachsungen (Asherman-Syndrom) können das Risiko einer Fehlgeburt erhöhen.
Eine Gebärmutterscheidewand, eine Gebärmutterscheidewand oder andere Veränderungen an der Gebärmutter können die Ursache für wiederholte Fehlgeburten sein.
Erkrankungen, die die Einnistung des Embryos in der Gebärmutter verhindern können, wie etwa Polypen in der Gebärmutter oder submuköse Myome, die auf die Gebärmutterwand drücken.
Hormonelle Ungleichgewichte
Anomalien im Hormonspiegel können die Aufrechterhaltung der Schwangerschaft verhindern.
Insbesondere ein Progesteronmangel kann die Ursache für wiederholte Fehlgeburten sein.
Es wird vermutet, dass das polyzystische Ovarialsyndrom auch bei wiederholten Fehlgeburten eine Rolle spielen könnte.
Systemische Erkrankungen der Mutter
Schilddrüsenerkrankungen
Diabetes
Autoimmunerkrankungen
Erkrankungen wie Immunsystemerkrankungen und das Antiphospholipid-Syndrom können zu wiederholten Fehlgeburten führen.
Diese Erkrankungen können zu einer Abstoßung des Embryos oder zu einer Fehlgeburt führen.
Infektionen
Einige Infektionen, insbesondere solche, die die Gebärmutterschleimhaut betreffen, können das Risiko einer Fehlgeburt erhöhen.
Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung dieser Infektionen erhöht die Chance auf eine gesunde Schwangerschaft.
Thrombophile Zustände
Thrombophile Zustände können durch eine verstärkte Blutgerinnung die Durchblutung der Plazenta beeinträchtigen und zu wiederholten Fehlgeburten führen.
Welche Tests sollten durchgeführt werden, um wiederholte Fehlgeburten zu diagnostizieren?
Bluttests
Hormonspiegel: Messung des Hormonspiegels, insbesondere von Progesteron, Östrogen und Schilddrüsenhormonen.
Antiphospholipid-Antikörpertests: Werden durchgeführt, um das Antiphospholipid-Syndrom zu erkennen.
Thrombophilie-Panel: Dies wird durchgeführt, um Blutgerinnungsstörungen zu untersuchen.
Genetische Tests
Karyotyp-Test: Er wird durchgeführt, um genetische Anomalien in Ei- oder Samenzellen zu identifizieren.
Genetische Untersuchung des Embryos: Diese Untersuchung wird durchgeführt, um die genetische Struktur des durch künstliche Fortpflanzungstechniken gewonnenen Embryos zu untersuchen.
Intrauterine Bildgebung
Ultraschalluntersuchung: Diese wird durchgeführt, um anatomische Anomalien oder strukturelle Probleme in der Gebärmutter zu erkennen.
Hysteroskopie: Hierbei handelt es sich um einen minimalinvasiven chirurgischen Eingriff, mit dem das Innere der Gebärmutter sichtbar gemacht und so Erkrankungen wie Polypen, submuköse Myome, Deformationen (intrauterine Septen) und mögliche Verwachsungen in der Gebärmutter erkannt und behandelt werden können.
Immunologische Tests
Antinukleärer Antikörpertest (ANA): Er wird durchgeführt, um Autoimmunerkrankungen zu erkennen.
Antiphospholipid-Antikörpertests: Werden durchgeführt, um das Antiphospholipid-Syndrom zu erkennen.
Infektionstests
Bluttests: Werden durchgeführt, um Infektionen wie Toxoplasma, Röteln und Cytomegalovirus (TORCH) zu erkennen.
Vaginale Kultur: Wird durchgeführt, um intrauterine Infektionen zu erkennen.
Endometriumbiopsie
Dabei wird eine Gewebeprobe aus der Gebärmutterschleimhaut entnommen und untersucht, um Endometriumanomalien festzustellen.
Vorbeugung und Behandlung wiederholter Fehlgeburten
Vorsichtsmaßnahmen
Gesunder Lebensstil: Gesunde Lebensgewohnheiten wie eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und Nichtrauchen können das Risiko erneuter Fehlgeburten verringern.
Drogen und Alkohol: Für Frauen, die eine Schwangerschaft planen, ist es wichtig, den Drogen- und Alkoholkonsum einzuschränken.
Genetische Beratung: Eine genetische Beratung für Paare, die in der Vergangenheit wiederholt Fehlgeburten hatten, kann helfen, mögliche genetische Ursachen zu identifizieren.
Medizinische Behandlungen
Hormontherapie: Progesteronpräparate können verwendet werden, um wiederholte Fehlgeburten zu verhindern.
Antikoagulanzientherapie: Bei Frauen mit thrombophilen Erkrankungen können Antikoagulanzien eingesetzt werden, um die Blutgerinnung zu verhindern.
Chirurgischer Eingriff: Zur Korrektur anatomischer Anomalien können chirurgische Eingriffe durchgeführt werden, wie z. B. eine intrauterine Septumreparatur.
Immunologische Therapien: Immunologische Therapien können dazu beitragen, das Risiko wiederholter Fehlgeburten bei Frauen mit Erkrankungen des Immunsystems zu verringern.
Psychologische Unterstützung
Emotionale Unterstützung: Paare, die wiederholt Fehlgeburten erleiden, sollten auf Unterstützungssysteme zurückgreifen, die ihnen dabei helfen, diesen schwierigen Prozess durch emotionale Unterstützung zu bewältigen.
Psychotherapie: Beratung oder Therapie können Paaren helfen, mit dieser Erfahrung fertig zu werden und sich auf zukünftige Schwangerschaften vorzubereiten.